Spirituskocher

Strapazierfähig, langlebig und einfach zu bedienen

Sturmkocher besitzen eine äußerst praktische und platzsparende Bauweise, die auch bei stürmischen Wetterverhältnissen sehr guten Schutz und Stabilität bietet. Auf dem Markt gibt es Sturmkocher in zahlreichen Ausführungen für verschiedene Brennstoffe. Zumeist handelt es sich jedoch um Spirituskocher.

Spirituskocher sind strapazierfähig, langlebig, einfach zu bedienen und sind vor Ort auf keinen Stromanschluss angewiesen. Daher erfreuen sie sich einer großen Beliebtheit und werden von vielen Menschen auf Reisen und auch bei Musikfestivals gern genutzt. Als Brennstoff wird für diesen Outdoor-Kocher, wie es der Name bereits vermuten lässt, Spiritus verwendet, also nichts anderes als Ethanol (oder Bioalkohol).

Spirituskocher - Outdoor Kocher

 

Spirituskocher kommen ohne Düsen und komplexe Leitungen aus und meistern dabei ihre Aufgabe souverän und zuverlässig. Wer also erste Erfahrungen mit einem Brenner auf einer längeren Wandertour machen möchte, ist mit einem Spirituskocher gut bedient.

Vorteile:

Einfache Handhabung dank einfacher Konstruktion (keine komplexen Leitungen, kein Pumpen und Vorheizen)

Große Widerstandsfähigkeit

Sauberer Betrieb

Gut erhältlicher Brennstoff

Relativ guter Schutz und Stabilität auch bei stürmischen Verhältnissen

Vom Gewicht her leicht

Platzsparend

Kaum Rußbildung

Nachteile:

schwache Heizleistung

Temperatur kaum regulierbar (Flame Adjuster)

Bei Kälte teilweise nicht einsetzbar (bei -10°C und weniger kann es zu Anzündproblemen kommen)

Funktionsweise und Handhabung

Die Kocher werden in Form eines Behälters (Schale) angeboten, in die Brennspiritus gefüllt wird. Dieser wird dann einfach entzündet. Im Gegensatz zu Benzinkochern zum Beispiel, ist kein Vorheizen erforderlich und die Brenner verrußen kaum, aber dafür leider umso mehr das Kochergeschirr.

Wenn durch die kleinen Löcher die Flamme austritt, ist der Brenner richtig angeheizt ist. Nun kann man über die Schale einen Topf oder eine Pfanne stellen. Schon kann man leckere Gerichte, eine warme Suppe oder Tee herbeizaubern.

Spiritus hat gegenüber Benzin oder Gas einen geringeren Heizwert. Daher muss man schon etwas mehr Geduld aufbringen, bis das Wasser kocht.

Eine Füllung reicht in der Regel für eine Zubereitung von einer Mahlzeit und eventuell einem Kaffee/Tee.

Der richtige Windschutz

Wie oben bereits erwähnt, rußt Spiritus beim Verbrennen. Dies lässt sich etwas vermindern, indem man etwa 10 Prozent Wasser zum Spiritus dazu mischt. Da jedoch Spiritus einen geringen Brennwert hat, sollte man besser auf die Zugabe von Wasser verzichten, da auf diese Weise die Heizleistung noch weiter vermindert wird. Aus demselben Grund sollte man auch im Freien darauf achten, dass der Kocher windgeschützt aufgestellt wird, oder man führt einen Windschutz mit. Selbstverständlich kann man in der freien Natur auch selber um den Kocher herum einen Schutz (z.B. mit Steinen) bauen. Wem das zu umständlich ist, kann sich einen Minihobo zulegen, in den der Spirituskocher einfach eingesetzt wird. Mittels des Hobos wird die Flamme fokussiert beziehungsweise optimal zum Kochgeschirr geleitet.

Spirituskocher - Outdoor Kocher

Passt das Töpfchen zum Brenner? - die richtige Topfgröße

Entscheidet man sich gegen ein Spirituskocher-Set und lediglich für einen Brenner, stellt sich die Frage – passt der vorhandene Topf zum Spirituskocher? Um die Brennleistung des ausgewählten Brenners effizient zu nutzen, sollte man auf die entsprechende Topfgröße achten. Einige Modelle, wie zum Beispiel der Toaks, wurden so designt, dass die Flamme nach innen brennt und nicht nach außen zieht. Somit eignet sich dieser Brenner sowohl für kleinere, als auch für größere Töpfe.

Bei anderen Spirituskochern, wie beispielsweise dem Sturmkocher von Vargo, liegen die Öffnungen, aus denen die Flamme austritt, seitlich. Daher sollte man bei solchen Modellen einen etwas größeren Topf (ca. 14cm Ø) verwenden, da sonst nur die Seite des Kochgeschirrs erhitzt wird.

Spirituskocher – die Materialien

Spirituskocher und Kocher-Sets werden aus verschiedenen Materialien produziert. Der Hersteller Trangia setzt bei seinen Produkten auf eine spezielle Aluminiumlegierung – Ultralight Aluminium und Ultralight Hardanodized Aluminium (hart anodisiertes Aluminium). Andere namhafte Marken wiederum bieten Spirituskocher aus Titan oder Messing an.

  • Sturmkocher aus klassischem, „ultraleichtem“ Aluminium sind nicht nur die einfachste und preiswerteste Bauweise, sondern auch um 50 Prozent härter als Modelle aus herkömmlichem Aluminium. Zudem leiten sie die Wärme schnell und gut verteilt weiter.
  • Trangia Campingkocher Sets zum Beispiel, aus anodisiertem Aluminium besitzen eine Oberfläche, die mittels spezieller technischer Verfahren nochmals härter und kratzfester ist. In hartanodisiertem Kochgeschirr brennen die Speisen auch nicht so schnell an, da das Material leichte Non-Stick-Eigenschaften besitzt. Allerdings sollte man dennoch stets Öl oder Fett bei der Zubereitung von Speisen verwenden.
  • Aluminium mit robuster Non-Stick Beschichtung eignet sich optimal für Lebensmittel, die schnell anbrennen. Ähnlich wie auch bei Teflon muss der Topf lediglich mit Wasser ausgespült und anschließend mit einem Tuch ausgewischt werden. Auch hier sollte man Holz- oder Kunststoffbesteck verwenden, um die Beschichtung nicht zu beschädigen.
  • Kochgeschirr aus Duossal vereint die positiven Eigenschaften sowohl von Aluminium, als auch von Edelstahl. Das Laminat besteht außen aus Aluminium, wodurch eine optimale Wärmeverteilung gewährleistet wird, und innen sorgt das robuste und kratzfeste Edelstahl für eine erhöhte Stabilität und Verschleißfestigkeit.
  • Spirituskocher aus Titan sind äußerst robust, bergen jedoch den Nachteil, dass Titan die Wärme nicht so gut leitet, wie die anderen Materialien. Daher dauert es bei Titan etwas länger bis der Brenner richtig durchzieht und angeheizt ist.

Wie verhält sich Spiritus bei niedrigen Temperaturen?

Im Gegensatz zu Gaskochern „reagieren“ Spirituskocher nicht ganz so empfindlich auf Kälte. Bei sehr kalten Verhältnissen, -10°C und weniger, kann es jedoch schwierig werden den Brenner anzuzünden. Genauso können Probleme auftreten, wenn der Luftdruck in großen Höhen niedriger wird.

Um das Anzünden zu erleichtern, gibt es Vorglühvorrichtungen für Sturmkocher. Trangia hat dazu eine spezielle Vorwärmkralle entwickelt, die zuerst entzündet wird, und den eigentlichen Spiritus in der Brennschale erwärmt. Alternativ kann man auch Wintergaskartuschen (von Primus) verwenden oder den Spiritus zuvor unter der Kleidung tragen und so etwas aufwärmen.

Bei aufwendigen Expeditionen in großen Höhen wird jedoch zumeist Benzin eingesetzt.

Wie sicher ist Spiritus?

Spiritus ist einfach zu handhaben, allerdings sollte man bei trockener Umgebung stehts Vorsicht walten lassen (wie aber bei allen anderen Outdoor-Kochern auch), da bei Unachtsamkeit schnell ein großflächiger Brand entstehen kann. Sollte man den Brenner im Betrieb umstoßen, kann sich der Spiritus sehr rasch verteilen und sofort Feuer fangen.

Niemals den Brenner im Kochbetrieb mit Spiritus nachfüllen!

Außerdem brennt Spiritus mit einer relativ unsichtbaren Flamme. Oftmals merkt man nicht sofort, dass der Kocher bereits brennt.

Wesentlich sicherer ist Brennpaste. Brennpaste, auch Sicherheitspaste genannt, ist im Prinzip nichts anderes als eingedickter Spiritus. Diese ist mit einem wesentlich geringeren Risiko verbunden, da sie, sollte man den Brenner umkippen, nicht auslaufen kann und im Behältnis bleibt. Einerseits verbrennt Brennpaste aufgrund der Beimengung von Verdickungsmitteln (Calciumacetat) nie rückstandslos und besitzt auch einen geringeren Heizwert als flüssiger Spiritus. Demgegenüber ist Brennpaste auch in der Kälte besser zu entzünden.

Verfügbarkeit von Spiritus – Campingkocher Spiritus betrieben

In vielen Ländern, unter anderem auch in Deutschland, wird eher Gas beim Camping eingesetzt. Dagegen wird in den skandinavischen Ländern Spiritus im Campingbereich bevorzugt verwendet.

Im südlichen Ausland ist der Brennstoff schlecht erhältlich.

Deswegen sollte man sich vor einer Reise genau erkundigen, ob eine Versorgung mit dem entsprechenden Brennstoff problemlos möglich ist.

Spiritus ist (fast) weltweit in Drogerien, Supermärkten, im Outdoorhandel oder auch in Baumärkten erhältlich. Lediglich in abgelegenen Gebieten könnte es schwierig werden den Flüssigbrennstoff zu besorgen. Hat man keinen Spiritus zur Hand, kann man auch hochprozentigen Alkohol (mindestens 70 Prozent) verwenden.

Spirituskocher Pflegen

Spirituskocher benötigen keiner speziellen Pflege oder aufwändigen Wartung. Der Behälter sowie auch die übrigen Zubehörteile können einfach mit handelsüblichen Spülmittel gereinigt werden. Die durch die Flammen entstandenen Verfärbungen können jedoch zurückbleiben und sind nur sehr schwer zu beseitigen, spielen aber in der Funktion des Brenners keine Rolle.

Aufbewahrung

Der Spirituskocher sollte stets leer aufbewahrt werden. Nach dem Betrieb sollte man ihn daher ausbrennen lassen und mit dem Deckel sicher verschließen.

Was sollte man beim Kauf eines Spirituskochers beachten?

• Für wen eignet sich ein Spirituskocher?

Spirituskocher eignen sich für Neueinsteiger, da sie einfach zu handhaben sind, keine Montage erfordern und ohne komplexe Leitungen auskommen. Aus diesem Grund werden sie ebenso sehr gerne von professionellen Wanderern verwendet und gehören als Kochinstrument zur Standartausstattung.

• Wie viele Personen soll der Spirituskocher versorgen können?

Plant man eine Wandertour alleine oder zu zweit, ist ein kleiner Spirituskocher eine gute Wahl. Mit einem solchen Gerät können Gerichte aus Dosen oder anderen Behältern in einem kleinen Topf schnell aufbereitet werden. Auch Kaffee und Tee können gekocht werden. Kleine Geräte eignen sich für ein bis zwei Personen.

Mit einer Füllung kann in der Regel eine Mahlzeit zubereitet werden. Oftmals bleibt auch noch etwas Brennstoff für Kaffee oder Tee übrig.

• Ist die Wandertour im Winter oder Sommer geplant?

Im Winter (bei Temperaturen unter -10°C) kann es zu Anzündproblemen kommen. Daher eignet sich das Gerät für Sommerwanderungen, Touren im Frühjahr oder bei Reisen in Ländern, die nicht besonders kalt sind.

• Spirituskocher mit Standfüßen

Der Brenner sollte, wenn möglich nicht direkt auf dem Boden aufgestellt werden, sondern auf einem Stein oder Stück Holz, das nicht brennen kann. Der Spiritusbrenner aus dem Hause Vargo wurde zu diesem Zweck mit „Füßlein“ beziehungsweise einem entsprechenden Standfuß ausgerüstet, so dass ein gewisser Abstand zum Boden gegeben ist. Die Standvorrichtung lässt sich einfach abmontieren und platzsparend im Gepäck verstauen.

• Aus welchem Material soll er sein?

Das hängt von den Speisen ab, die man zubereiten möchte. Möchte man lediglich Dosengerichte aufwärmen und Wasser für Tee erhitzen, muss man nicht unbedingt gleich zu einem Kochinstrument aus Duossal oder Aluminium mit robuster Non-Stick Beschichtung greifen.

Möchte man auch während einer längeren Wanderung, auf fettfreie Kost nicht verzichten und wünscht sich eine einfachere Reinigung, empfiehlt sich die Anschaffung eines qualitativ hochwertigeren Gerätes.

• Lediglich der Spiritusbrenner oder doch lieber gleich ein Kocher-Set – das ganze „Paket“

Sturmkocher-Sets bieten den Vorteil, dass das Zubehör optimal aufeinander abgestimmt ist und zudem die einzelnen Teile gleich mehrere Aufgaben erfüllen. So dient eine Pfanne umgedreht auch als Deckel oder der Teller als Schneidbrett. Kochtöpfe gibt es in verschiedenen Größen, die ineinandergelegt werden können und auch noch Platz für den Standfuß bieten. Griffzange, Wasserkessel, Brenner und Windschutz (gibt’s meist inklusive), werden kompakt zusammengepackt und passen alle wunderbar ineinander. So ist das ganze Set kaum größer als ein gewöhnlicher Kochtopf.

• Ausführungen, die mit verschiedenen Brennstoffen befeuert werden können

Zur Auswahl stehen Spiritusbrenner, die auch mit Brennpaste oder mit dem Trockenbrennstoff Esbit betrieben werden können. So kann zum Beispiel der Brenner aus dem Hause Esbit sowohl mit Spiritus, als auch mi dem Trockenbrennstoff befeuert werden. Das Trangia Kocher-Set gibt es wahlweise mit Spiritusbrenner oder mit dem bewährten Primus-Gasbrenner. Und der kleine Vargo, kann ebenfalls optional mit Spiritus oder Brennstofftabletten verwendet werden.

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Die Gas-Flamme hat einen deutlich höheren Heizwert und rußt nicht. Möchte man 1 L Wasser kochen, benötigt man mit der Gas-Flamme fünf Minuten und mit der Spiritus-Flame ca. 15 Minuten dafür.

• Spirituskocher 2 flammig

Es gibt auf dem Markt auch 2 flammige Campingkocher Spiritus als Brennstoff verwenden. Campingkocher Spiritus betrieben gelten traditionell als die sicherste Methode unterwegs im Boot zu kochen, da sie ohne Druck arbeiten. Der Dometic ORIGO 3000 zum Beispiel, arbeitet mit zwei Flammen. Ihn gibt es als freistehendes Modell und als 2 flammigen Einbaukocher.


Dometic ORIGO 3000

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